Schloss Kuckuckstein (In Liebstadt) Entfernung: 33,2 km vom Landhotel altes Zollhaus Lage und Bauten des Schlosses Kuckuckstein. Das Schloss Kuckuckstein (380 m ü. NN) liegt auf einem Felsvorsprung ungefähr 50 m über dem Marktplatz von Liebstadt. Liebstadt liegt ungefähr 15 km südwestlich von Pirna im Freistaat Sachsen in einem Flusstal der Seidewitz an einem für die Kontrolle des Handelsweges vom Elbtal über das Osterzgebirge nach Böhmen sehr günstigen Standort. Unterhalb des Schlosses im Tal befinden sich das ehemalige Rittergut und die Schlossgärtnerei. Oberhalb finden sich noch Reste eines Landschaftsparks im englischen Stil. Das Schloss ist über eine Zugbrücke zu erreichen. Das Schloss wurde auf vier Ebenen gebaut. Die unterste mit Keller und Mantelgewölbe im Tafelhaus und die zweite Ebene sind teilweise in den Felsen gehauen. Die Dritte ist die Hauptebene, die sich auf der Höhe der Zugbrücke befindet. Die vierte Ebene umfasst neben den Obergeschossen auch den im dritten Gewölbe des Burgfrieds gelegenen „Rittersaal“ und die darüber befindliche „Kapellstube“. Bedeutung und heutige Nutzung: Schloss Kuckuckstein gilt heute als seltenes Baudenkmal der frühen Neugotik und der Frühromantik. Zusammen mit dem großen Landwirtschaftsbetrieb entstand Ende des 18. Jahrhunderts eine reizvolle Landschaft, Burganlage und Landschaftspark bilden dazu eine eindrucksvolle Kulisse. Dabei besitzen die Formen oft keinerlei Funktion (Schießscharten, die nicht als solche genutzt werden können, Kapitäle aus Holz, die Stein vortäuschen, oder auf Wände aufgemalte Säulen). Dies ist jedoch Ausdruck des Historismus in jener Zeit. Der Umbau bildet eine gewisse Einheit und ist deshalb wertvoll, insbesondere auch weil diese frühe „sentimentale“ Neugotik sehr selten ist. Der restaurierte Rittersaal dient seit 1994 dem Standesamt Bad Gottleuba-Berggießhübel als Kulisse für romantische Hochzeiten, und kann auch für andere Feierlichkeiten gemietet werden. Geschichte von Schloss Kuckuckstein (Gauchstein). Durch Überlieferungen wird davon ausgegangen, das das Schloss Kuckuckstein bereits 930 bis 940 unter Heinrich I. als Grenzfeste erbaut wurde. Am 4. September 1410 erste Urkundliche erwähnung im Zusammenhang mit der Belehnung von Günther und Heinrich von Bünau durch Friedrich den Jüngeren (Landgraf von Sachsen und Markgraf von Meißen). 1453 Wiederaufbau im Stil des Arnold von Westfalen. Eine entsprechende Inschrift befindet sich noch an der Außenwand des Palais. Über 200 Jahre befand sich das Schloss im Besitz der Familie von Bünau. 1618 bis 1648 Dreißigjähriger Krieg. In dieser Zeit wurde auch Liebstadt oft von Söldnern heimgesucht. 1643 wurde das Schloss von Kaiserlich-Hatzfeldschen Söldnern gestürmt und geplündert. 1655 wurde das Schloss durch Detlev von Wedelbusch übernommen. Schäden aus dem Dreißigjährigen Krieg wurden beseitigt und der Bau einer Gartenanlage begonnen. Sein Schwiegersohn, Christoph von Birkholz, ließ den Garten im Tal im französischen Stil weiter ausbauen und baute am Wasserhaus ein Badehaus an. Das Schloss wurde im Barockstil eingerichtet. 1786 entstand ein Landschaftspark im englischen Stil. Es ist unklar seit wann der Name Kuckuckstein verwendet wurde. Erstmals wurde der Schlossname Kuckuckstein 1791 in einem Verzeichnis im Kurfürstentum Sachsen erwähnt. Bis dato hatte das Schloss wohl den Namen Gauchstein da der Kuckuck im 16. Jahrhundert als Gauch bezeichnet wurde. Während des Besitztums derer von Birkholz (nachweisbar bis 1741) wurde die Burg umfassend im Rokokostil erneuert. In den Folgejahren wechselten die Besitzer der Burg mehrfach. 1775 erstand der Kreiskommissar Hans Carl August von Carlowitz das Schloss. Die Familie von Carlowitz blieb bis 1931 im Besitz des Kuckucksteins. Das Schloss wurde wohnlicher gestaltet und im Geschmack der Romantik teilweise neu ausgestattet. Darüber hinaus bekannte sich der Besitzer zur Freimaurerei. 1800 wurde im Schloss eine Freimaurerloge eingerichtet, die mit geheimnisvollen, frühromantischen Malereien ausgestaltet wurde. Die Bibliothek des Schlosses verfügt außerdem über einige wertvolle Freimaurerschriften. Die Koalitionskriege Anfang des 19. Jahrhunderts hatten starke Spuren hinterlassen. Sie führten zu Zerstörungen, Krankheit, Not und Elend. Plünderungen und Brandschatzungen kamen sowohl bei den Franzosen wie auch den Russen vor. Am 9. September 1813 übernachtete Napoléon I. im Schloss, nachdem er von den Höhen nördlich von Liebstadt bei Borna den Rückzug des Gegners beobachtet hatte. Seine Streitmacht verfügte noch über 400.000 Franzosen, die in der Stadt und Umgebung lagerten. Carl Adolf von Carlowitz setzte sich in dieser Zeit aktiv gegen die Napoleonische Besetzung ein und trat auch als Generalmajor der Kavallerie in den Dienst des russischen Zaren. 1886 bis 1889 wurde der große Innenhof in seiner heutigen Gestalt geschaffen. Die Not der Inflationszeit in den zwanziger Jahren führte dazu, dass auch Schloss Kuckuckstein wieder verkauft werden musste. 1931 wurde es durch Ottomar Heinsius von Mayenburg ersteigert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss enteignet, kam in Volkseigentum und wurde vom Ministerium für Land- und Forstwirtschaft und seit 1952 von der Stadt Liebstadt verwaltet. 1954 wurde das Museum im Schloss eingerichtet (Führungen werden veranstaltet). 1995 ging das Schloss in den Besitz der Stadt Liebstadt über, die es seit Herbst 2003 wegen zu hoher Unterhaltskosten zum Verkauf ausschrieb. Am 4. Juli 2006 wurde es von dem Österreicher Ralph Neunteufel gekauft. Sein Nutzungskonzept sah nach der Sanierung eine öffentliche wie private Nutzung des Schlosses vor.